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biolitec® in der Proktologie

Minimal-invasive Therapie bei Analfisteln

FiLaC®

Technisch fortschrittlichste Lösungen für intime Probleme – Kontinenz-erhaltende Behandlung bei Analfisteln

Bouassida einzeln webDr. Skander Bouassida ist Chefarzt der Klinik für Koloproktologie des Vivantes Humboldt-Klinikum in Berlin und als Bauchchirurg, Enddarmspezialist und Proktologe tätig. Er verfügt über spezielle Ausbildungen insbesondere für Behandlungen an Dickdarm, Enddarm sowie von analen Erkrankungen und ist zertifiziert in minimal-invasiver und roboter-assistierter Chirurgie. In den spezialisierten Sprechstunden des Ambulanten Operativen Zentrums („AOZ“) finden Patienten eine erste Anlaufstelle für ihre Anliegen und verständnisvolle, einfühlsame Beratung und Betreuung.


Die Klinik für Koloproktologie verfügt über ein sehr breites Behandlungs- und Therapiespektrum. Was zeichnet Ihren Therapieansatz aus?
Dr. Skander Bouassida: Enddarm- und Dickdarmkrankheiten berühren das allerletzte Tabu unserer Intimität. Laien und auch Ärzten ist das Thema instinktiv unangenehm. Die Entwicklung des medizinischen Wissens und der High-Tech-Verfahren in der Koloproktologie der letzten Jahre führte zu einer Abspaltung aus der sogenannten Allgemeinchirurgie hin zur spezialisierten Koloproktologie, ähnlich wie z.B. die Kardiologie sich von der Allgemeinmedizin abgespalten hat. Diese Konzentration auf die einerseits bestmögliche High-Tech-Medizin in Kombination mit einer sehr verständnisvollen und persönlichen Herangehensweise in Bezug auf die praktischen intimen Dinge unserer Patienten – das zeichnet den Therapieansatz meines Teams aus. Das ermöglicht – bei hervorragenden Ergebnissen – den Erhalt der Kontinenz und eine vergleichsweise schmerzarme Versorgung.

Welche Rolle spielen roboter-assistierte Chirurgie und minimal-invasive Verfahren in der Proktologie?
Dr. Skander Bouassida: Eine ganz entscheidende. Jeder Betroffene wünscht sich den kleinstmöglichen, sichersten und schmerzärmsten Eingriff. Die Zeiten, in denen große, zu Verstümmelungen führende Eingriffe die Regel waren, sind vorbei. Das, was für die Patienten eine deutliche Erleichterung darstellt, bedeutet für den Arzt einen deutlich erhöhteren technischen Aufwand. Durch minimal-invasive Verfahren können wir über kleine Stiche in die Bauchhöhle, oder über natürliche Körperöffnungen, sicher operieren. Die von mir ferngesteuerten Roboter-Arme sind besonders fein und präzise beweglich und unterstützen mich bei den schwierigen Eingriffen im engen Becken.

Wie werden Analfisteln bei Ihnen in der Regel behandelt?
Dr. Skander Bouassida: Analfisteln sind krankhafte entzündliche Gangverbindungen zwischen Darm und Gesäß oder zwischen Darm und Scheide. Analfisteln müssen fast immer operiert werden. Wir wenden seit Jahren grundsätzlich ein mehrstufiges, minimal-invasives, stadienadaptiertes Konzept an: Zuerst muss die Fistel in einem kleinen Eingriff gereinigt und von akuten Infekten und nicht abgesonderten Flüssigkeiten befreit werden. Dadurch wird der Fistelgang kleinstmöglich gemacht. Dann wird je nach Fistelverlauf in einem zweiten Eingriff die definitive Versorgung gemacht. Dabei kombinieren wir Techniken wie der Rektumwand-Lappen-Methode, die LIFT-Methode, die Laser-Methode FiLaC® oder die Analsphinkterplastik mit z.B. Levator-Plastik oder Gracilis-Lappen… Auf jeden Fall wird eine einfache Schließmuskeldurchtrennung – mit allen Folgen – grundsätzlich gemieden. Die Laser-Methode wenden wir seit 2015 für Analfisteln, Steißbeinfisteln, krankhaften Veränderungen am Anus und Tumoren sowie im Bauchraum an.

Wie genau läuft der Eingriff mit der FiLaC®-Methode ab?
Dr. Skander Bouassida: Der Eingriff erfolgt in Maskennarkose – die/der PatientIn merkt nichts. Zuerst erfolgt eine lokoregionale Anästhesie, damit nach Abklingen der Narkose Schmerzarmut bleibt. Die Analfistel wird dann sondiert, fotografiert, mit einer Kürette gereinigt (ausgeschabt), gebürstet und gespült. Die innere Öffnung wird ganz sparsam herausgeschnitten (ursächliche Drüse) und mit Naht verschlossen. Darüber wird bei großen Befunden die Naht mit einem Darmwandlappen gesichert. Dann wird der gesamte krankhafte Fistelgang mit der speziellen Laser-Sonde der FiLaC®-Methode mit Lichtenergie gleichzeitig zerstört und verklebt (Photokoagulation). Die äußere Öffnung wird herausgeschnitten, um einen sauberen Sekretabfluss bis zur sicheren Heilung zu gewährleisten.

Wie lange dauert es, bis der Patient wieder seinen Alltagsaktivitäten nachgehen kann?
Dr. Skander Bouassida: Im Vergleich zu anderen proktologischen Operationen sind die Patienten schnell wieder fit, obwohl eine Wunde im Intimbereich grundsätzlich unangenehm ist. Die Entlassung erfolgt üblicherweise am 2. Tag, wenn Essen, Darmtätigkeit und Intimpflege klappen. Die meisten Patienten kommen schon ab dem 3. Tag mit dem Alltag gut zurecht. Spezielle Verbände sind nicht nötig. Die Wundsekretion dauert 2 - 3 Wochen, eine einfache Vorlage reicht. Die Schmerzen sind schon viel früher gebessert. Die definitive Wundheilung kann länger dauern, die Patienten sind aber dennoch meist schon voll belastbar.

Bezahlt die Krankenkasse die Laserbehandlung?
Dr. Skander Bouassida: Die Fisteloperation wird von der Krankenkasse bezahlt, jedoch nicht die Zusatzkosten der Lasertherapie. Diese Kosten werden von unserem zertifizierten Koloproktologischen Zentrum am Vivantes Humboldt-Klinikum getragen – der medizinische Nutzen scheint mir für geeignete PatientInnen eindeutig. Unsere Patienten haben somit Mehrkosten auf keinen Fall zu befürchten.

 

Weitere Informationen: www.vivantes.de/huk/koloproktologie

 

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